Sie ist ehrgeizig, zielstrebig, manchmal auch stur und chaotisch und eine «Stehauffrau»: Im September 2017 feierte Giulia Steingruber nach einer Verletzungspause ihr Comeback. Doch bei den Vorbereitungen auf die Europameisterschaften 2018 verletzte sie sich erneut bei einem Drei-Länder-Kampf in Frankreich. Der Kreuzbandriss am linken Knie bedeutete das Ende der Saison. 14 Monate später gewinnt sie zum achten Mal den Schweizer Meistertitel im Mehrkampf. Die Gossauerin, die mit sieben Jahren ihre grosse Leidenschaft zum Kunstturnen entdeckte, ist eines der wichtigsten Aushängeschilder des Schweizer Sports. Heute trainiert die Kunstturnerin mindestens 28 Stunden in der Woche. Steingruber ist überzeugt, dass das letzte Kapitel ihrer Karriere noch nicht geschrieben ist. Das nächstes Ziel der mehrfachen Goldmedaillengewinnerin internationaler Turniere sind die Olympischen Sommerspiele in Tokio. Während die Schweizerinnen als Team an der Kunstturn- WM in Stuttgart die Quali verpassen, kann Steingruber ihr Ticket für Tokio 2020 lösen.