Für viele Politiker ist die Wahl in den Nationalrat ein Lebenstraum. Geht dieser in Erfüllung, wollen sie ihn am liebsten nie mehr loslassen. Anders so der Thurgauer FDP-Mann Hermann Hess: Ihn hielt es nach geglückter Wahl nicht lange in Bern. Gerade mal zwei Jahre war er Mitglied des Nationalrats, eine halbe Legislatur. Die grosse Politik war nicht die Welt des Unternehmers, der gerne Nägel mit Köpfen macht und sich nicht an Debatten ohne Ende (und oft mit magerem Resultat) gewöhnt ist. Seine Hess Investment AG nutzte 2018 ihr 140-Jahre-Jubiläum, um das Füllhorn über einige Thurgauer Kulturinstitutionen auszugiessen. Sie erhielten je 35 000 Franken. Als PR-Massnahme taugt so eine Spende kaum, dafür «verfliegt» sie in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit zu schnell. Umso höher ist es Hess anzurechnen, dass er sich nicht für das Sponsoring eines medienwirksamen Grossevents entschieden hat.