Mit Paul Rechsteiner tritt Ende Jahr ein Schwergewicht der Schweizer Politik ab: Der Anwalt begann seine politische Karriere von 1977 bis 1984 als Gemeinderat der Stadt St.Gallen. Von 1984 bis 1986 gehörte er dem Grossen Rat des Kantons an, von 1986 bis 2011 war er Nationalrat, zuletzt als Amtsältester. Es war ein historischer Moment, als sich der Stadt-St.Galler 2011 im zweiten Wahlgang für die Ständeratswahlen gegen seine Gegner Toni Brunner und Michael Hüppi durchsetzte. Vier Jahre später gewann er wiederum im zweiten Wahlgang gegen den Rorschacher SVP-Kandidaten Thomas Müller. Im Oktober 2022 gab der Ständerat seinen Rücktritt bekannt. Seit 36 Jahren stand Rechsteiner in Bern für Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit ein, was ihn bei den Linken zu einer Ikone machte – und auch von den politischen Gegnern gab es für seine Berechenbarkeit, Fairness und sein unaufgeregtes Auftreten Respekt.