Er machte einst brav das KV, holte sich als Sohn einer Wirtefamilie selbst auch das Wirtepatent und wurde ab Mitte der 90er-Jahre zum Aushängeschild des damaligen Radio Thurgau, wo auch Mona Vetsch «gross» wurde. Dass Reto Scherrer heute auf Radio SRF1 mit einer ruhigen, bedächtigen Moderation für ein mittelalterliches bis älteres Publikum spricht, entbehrt nicht einer gewissen Ironie, denn einst war er als tabuloser Telefonscherzanrufer bekannt geworden. Spielwiesen wie die Tätigkeit als Aussenreporter bei diversen TV-Sendungen, die Aufgabe des «Wiederbelebers» bei alten Formaten wie dem Samschtig-Jass und Co-Moderationen mit Roman Kilchsperger sorgten in den vergangenen Jahren dafür, dass die Schweiz sein Gesicht kennt und Scherrer seine «Rampensau-Qualitäten» weiterhin ausleben kann.